Konflikte unter Geschwistern/Geschwisterrivalität
Konflikte unter Geschwistern sind bis zu einem gewissen Grad ganz normal und gehören zum Familienalltag. Kinder lernen ihr Konfliktmamgement (Konflikte auszutragen, auszuhalten, ihre Position zu verteidigen, aber eben auch Kompromisse einzugehen) innerhalb der Familie. Ich weiß das kann für Eltern sehr anstrengend sein, aber das gehört zum Päckchen Familie ;)
Wenn es um Geschwisterrivalitäten geht, spielt auch die Qualität der elterlichen Beziehung zu den Kindern ein große Rolle. Der Umgang innerhalb der Familie kann mitentscheidend sein, wie gut sich Geschwister untereinander verstehen.
Hier ein paar Tipps, was ihr als Eltern tun könnt, damit der Konkurrenzdruck unter euren Kindern nicht überhand nimmt.
Stelle keine Vergleiche an
Viele Eltern vergleichen ihre Kinder um sie in gewissen Belangen anzuspornen, Allerdings steckt in so einem Vergleich auch immer ein Urteil. Welches das Verhältnis zwischen den Geschwistern beeinflusst. Dadurch entsteht oft ein Konkurrenz-Denken unter den Geschwistern.
Verzichte auf Verallgemeinerungen
„Nie räumst du auf!“, „immer brauchst du solange!" etc.. Solche Aussagen legen den Kindern gewisse Rollen innerhalb der Familie auf und werden nicht selten zu selbsterfüllenden Prophezeiungen. Gerade Wörter wie „immer“ suggerieren dem Kind, dass es bereits eine festgeschriebene Rolle hat und macht es erstmal unfähig sich zu ändern. Wenn dich ein Verhalten an deinem Kind stört/ärgert, kannst du ihm das sagen. Hierbei ist es aber wichtig, dass du das konkrete Verhalten ansprichst, beispielsweise „Es ärgert mich gerade, dass du dein Zimmer nicht aufgeräumt hast.“, verzichte auf Pauschalurteile. Diese werden nämlich auch oft von den anderen Geschwisterkindern adaptiert und das führt zu zusätzlichen Konfliktpotenzial.
Hinterfrage deine eigenen Erwartungen
Kein Elternteil ist ganz davon gefreit, gewisse Erwartungen an sein Kind zu haben. Es sind Wünsche und Hoffnungen für die eigenen Kinder mit dem Ziel, dass diese ein schönes und glückliches Leben führen können. Auf Grund dieser Wünsche löst gewisses kindliches Verhalten bei den Eltern Zufriedenheit aus und erntet Zuspruch. Kinder merken sehr schnell, welches Verhalten bei den Eltern gut ankommt und welches Verhalten unerwünscht ist. Jedes Kind möchte die Anerkennung der Eltern haben und so kann dann auch Rivaltität zwischen Geschwistern entstehen. Deshalb solltet ihr die eigenen Erwartungen an eure Kinder kritisch hinterfragen, zum einen warum du dir das für dein Kind wünscht, zum anderen was dahinter steckt. Abschließend solltet ihr euch die Frage stellen, ob sich das auch mit den Interessen und Neigungen deines Kindes deckt.
Bevorzugungen ein absolutes No-Go
Natürlich erzähle ich jetzt keinem Elternteil etwas Neues und alle wissen, dass die Bevorzugung von einem Kind ein absoluten No-Go ist. Aber menschlich gesehen, ist es völlig normal, dass in gewissen Zeitabständen man sich vielleicht dem einen Kind etwas näher fühlt. Das ist absolut nichts wofür sich Elternteile schlecht fühlen müssen. Allerdings ist es dabei wichtig (und ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan) die Kinder das nicht spüren zu lassen. Dafür ist es wichtig, dass man sich bewusst macht, warum und in welche Ausmaß man sich aktuell einem Kind näher fühlt. Die Ungleichbehandlung der Kinder wird zwangsläufig auch zu Konflikten unter den Geschwistern ausarten.
Die einzelnen Beziehungen stärken
Es mag erst einmal ziemlich befremdlich klingen, aber achte darauf, dass du auch mit jedem Kind alleine Zeit verbringst. Denn dann wird sich jedes Kind in der Familie gesehen und geliebt fühlen, was zur allgemeinen Stimmung in der Familie beitragen wird. Auch solltet ihr darauf achten, dass ihr als Familie gemeinsam schöne Dinge erlebt und vorallem bewusst zusammen Zeit verbringt. Durch postive gemeinsame Erlebnisse, wie beispielsweise Ausflüge, Spielabende, gemeinsames Kochen etc., kann die Rivalität unter Geschwister abgeschwächt werden.
Das klassische Petzen nicht belohnen
Petzen ist oftmals eine typsiche Sitaution in der ein Geschwisterkind ausgeschlossen wird. Deshalb solltet ihr Zuhause darauf achten, dass keine Petz-Kultur bei euch herrscht, es sei den es handelt sich um eine Gefahrensituation. Es gilt immer zu hinterfragen, warum ein Kind gerade petzt, liegt es am ausgeprägten Regelbewusstsein, oder möchte es das Geschwisterkind bewusst degradieren, um sich so Anerkennung zu beschaffen. Wenn das letztere der Fall ist, solltet ihr euch überlegen, wie ihr euren Kindern im Alltag mehr Anerkennung verschaffen könnt, beispielsweise die Aktivitäten des Kindes mehr anerkennen.
Konflikte unter Geschwistern ist für die Entwicklung wichtig und gehören zum Familienalltag dazu, wir wünschen dir ganz viel Kraft und Gelassenheit <3
